Verein

Sportanlage

Es war ein schwieriges Unterfangen, bis aus der wilden Kickerei auf Wiesen ein geordnetes Spiel auf einigermaßen ebenen, abgesteckten Plätzen wurde. Doch da tat sich ein weiteres Problem auf. Wo sollten sich die auswärtigen Mannschaften umziehen? Die eigenen Spieler kamen schon umgezogen von zu Hause zum Spiel. Bei unseren Altvorderen war der „Sonntagsstaat“ üblich, und in den konnte man nach dem Spiel nicht verdreckt steigen. Nach und nach suchten sich die Vereine ihre Vereinslokale, in denen man sich waschen und umziehen konnte. Die Waschmöglichkeiten waren verschieden: Brunnen im Freien, Küchen, Scheuern, Waschküchen usw… Man zog sich in Schlafzimmern und Nebenräumen um. Gas Vereinslokal des FVM wurde das „Gasthaus Zur Krone“.

Es stand auf dem heutigen Gelände der Volksbank in der Karlsruher Straße. Dort traf man sich, hielt Spielerversammlungen ab, trainierte manchmal im Winter im Saal und feierte Feste, wie z.B. das Wintervergnügen. In einem Nebengebäude konnte man sich waschen. Umkleidemöglichkeiten gab es hinter der Bühne. Die erste bauliche Maßnahme auf dem heutigen Sportgelände bestand darin, eine Holzbarake aufzustellen, die man von französischen Militärs geschenkt bekommen hatte. Darin konnte man sich nach dem Spiel zusammensetzen. Zum Umkleiden war sie allerdings zu klein. Diese Umstände änderten sich erst mit dem Bau eines Klubhauses. Darin waren im hinteren Teil zwei Umkleidekabinen und ein Duschraum untergebracht. Anfänglich trauten sich nicht alle Mannschaften zu duschen, und man stand dieser Neuerung sehr mißtrauisch gegenüber. Aber bald hatte man sich auch daran gewöhnt. Nach diversen Um- und Anbauten entstand schließlich unser heutiges Klubhaus. Die Duschen und Umkleidekabinen befinden sich jetzt im Anbau.

Die Geschichte

1912
Gründung des Fußballklubs Alemannia
Bereits vor der Gründung des FVM wurde in Muggensturm Fußball gespielt. Um die Jahrhundertwende stand der Fußballsport noch in der Ungunst weiter Kreise der Bevölkerung. Die wenigen Übungsmöglichkeiten freien Fußballspiels konnten durch die Allgewalt örtlicher Feldhüter und Gendarmen blockiert werden. Gespielt wurde u.a. das Sechserspiel (ein Torwart, ein Verteidiger, ein Läufer und drei Stürmer). Offensive war also Trumpf auf geheimen Plätzen mit genagelten Schuhen. Totz aller Schwierigkeiten setzte sich der heutige Volkssport Nr.1 auch in Muggensturm durch. So entstand im Jahre 1912 im Nebenzimmer des Gasthauses "Zum Kreuz" der Fußballklub "Alemannia" mit den Vereinsfarben blau-schwarz. Man spielte noch "wild", d.h. ohne Verbandszugehörigkeit. Gegner waren Nachbarvereine, die unter ähnlichen Bedingungen spielten, z.B. FV Malsch, SV 08 Kuppenheim, FC Rastatt 04 usw. Der Sportplatz lag hinter dem Gasthaus "Zur Post". Dort fand auch das Gründungssportfest statt. Neben Fußball wurden leichtathletische Wettkämpfe geboten. Die Kriegswirren setzten diesem jungen Verein ein jähes Ende. Das alte Fußballerlied über die Alemannia erinnert heute noch an jene Anfänge Muggensturmer Fußballgeschichte.
1918
Gründung Fußballverein Muggensturm
Am 23. Juni 1918 gründeten 25 Fußballbegeisterte unseren Fußballverein 1918 Muggensturm. Vereinsfarben wurden gelb-schwarz.
1919
Anschluß an den Süddeutschen Fußballverband
1919 erfolgte der Anschluß an den Süddeutschen Fußballverband. Der neue Sportplatz lag hinter den ehemaligen Fliegerhallen. Bereits 1919 stieg der FVM in die B-Klasse und 1923 in die A-Klasse auf. Bei der Gaumeisterschaft belegte der FVM den 2. Platz.
1926
Umsiedlung auf das heutige Sportgelände
1926 siedelte der Verein auf das heutige Sportgelände , das mit Pappeln umsäumt war, über. In der Zeit wirtschaftlicher Krisen war es für die Vereine schwer, zu bestehen. Und so stand auch der FVM vor dem Zusammenbruch. Neue sportliche Höhepunkte brachten die Jahre 1934/35. Die Gruppen- und Kreismeisterschaften wurden errungen. Trotz der Probleme der Vorkriegszeit konnte der FVM mit einer starken Mannschaft den Spielbetrieb aufrechterhalten. 1942 wurde der FVM Bezirksmeister.
25. Mai 1946
Umsiedlung auf das heutige Sportgelände
Das Kriegsende 1945 brachte die Auflösung sämtlicher Vereine. Am 25. Mai 1946 wurde nach Genehmigung der französischen Militärregierung die Sportvereinigung Muggensturm gegründet mit den Abteilungen Fußball - Handball - Leichtathletik. Hinzu kamen eine Turn- und Tischtennisabteilung.
1949
Trennung der Abteilungen
1949 trennte sich die Abteilungen.
25. April 1949
Wiedergründung
Die Wiedergründung des Fußballvereins erfolgte am 25.04.1949. Der Fußballverein war einer der Gründervereine des Volksfestes. Dieses Fest wurde 1951 zum erstenmal gefeiert. 1948/49 konnte der FVM in der Kreisklasse Rastatt den ersten Platz erringen. Das Aufstiegsspiel gegen den SV Niederbühl wurde mit 2 : 0 gewonnen. Somit war der Aufstieg in die Bezirksliga Nord perfekt. 1951 wurde auf Grund des zweiten Tabellenplatzes in der II.Amateurliga aufgestiegen. 1953/54 stieg die Mannschaft wieder ab.
8.Juni 1952
Ehrendenkmal
Dem Gedenken der 42 gefallenen und vermißten Sportkameraden wurde ein schlichtes Ehrenmal errichtet und am 8.Juni 1952 eingeweiht.
1954 - 1962
Erfolge
1954 wurde die B-Jugend Bezirkspokalsieger. Mit dem Bau eines Vereinsheims ging ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Am 15.September 1956 konnte die Einweihung gefeiert werden. Ende der 60er Jahre war eine Erweiterung notwendig. Die A-Jugend holte sich 1958 mit nur einer Niederlage die Staffelmeisterschaft und schaffte den Aufstieg in die Sonderstaffel. Die zweite Mannschaft wurde sogar ungeschlagen Meister. 1960 wurde erstmals ein Hallenfußballturnier der Altherren durchgeführt, das erste Turnier dieser Art in Mittelbaden, an dem 16 Vereine teilnahmen. 1961/62 konnte die A-klassenmeisterschaft erzielt werden. Höhepunkt war das 10:1 gegen den Mitkonkurrenten FV Hörden, wobei man zur Halbzeit noch 0:1 zurücklag. Nach über zweijähriger Bauzeit - fast alle Arbeiten wurden von freiwilligen Helfern übernommen - konnte der neue Sportplatz eingeweiht werden. Noch heute ist unser rasenplatz auf Grund intensiver Pflege einer der schönsten der Gegend.
1965 - 1980
Erfolge
1965 nach drei Runden Zugehörigkeit zur II. Amateurliga erfolgte der Abstieg. 1969 konnte man wiederum die Meisterschaft der A-Klasse erringen und in die II. Amateurliga aufsteigen. Gleichzeitig errang die D-Jugend die Staffelmeisterschaft. Einen noch größeren Erfolg erzielte die B-Jugend. Sie wurde in Tenningen gegen den FC Rheinfelden südbadischer Meister. Zwei Jahre später erreichte dieselbe Mannschaft die A-Jugend Staffelmeisterschaft. Das Klubhaus wurde erweitert. 1972 mußte man erneut in die A-Klasse absteigen. der Fußballverein und der Turnverein führten in diesem Jahr zum erstenmal die gemeinsame Sportwoche durch. 1973 wurde mit dem Bau des Hartplatzes begonnen. 1974 konnte die Bundesligamannschaft von Eintracht frankfurt zu einem Freundschaftsspiel gegen eine Bezirksauswahl verpflichtet werden. Im 60. Jubiläumsjahr stieg der FVM in die Kreisliga A ab. Die Gemeinde ließ den Hartplatz mit Flutlichtanlage errichten. 1978 fand zum erstenmal ein A-Jugend Pfingstturnier statt. 1979 wurde die A-jugend Bezirkspokalsieger. Die A-Jugendauswahl von Hamburg spielte in einem Freundschaftsspiel gegen unsere "Erste". Die Runde 1979/80 beendete der FVM als Staffelsieger der Kreisliga A und stieg in die Bezirksliga auf. Die Jugend wurde Staffelsieger der Kreisstaffel Nord und Bezirksmeister. Die A-Jugend gewann das Internationale A-Jugend Pfingstturnier und ein Turnier in Augsburg -Stadtbergen. Das Fußballturnier des SV Niederbühl/Donau beendete der FVM als Sieger.
1984- 1992
Entwicklung
1984 fand das erste Hallenfußballturnier für Aktive in der Wolf-Eberstein-Halle statt. Das Osterturnier in Schwelm/Westfalen entschied die A-Jugend für sich. 1985 veranstaltete der FVM das vierte Hallenfußball-Turnier um den Wanderpokal des Badischen Tagblatts. Die A-Jugend errang folgende Turniersiege: Hallenturnier in Plittersdorf, Schwelm, Malsch, Marxzell und Sulzbach. 1988 errang die D-Jugend die Kleinfeldmeisterschaft. Die 1. Mannschaft mußte aus der Bezirksliga absteigen. Die AH gewann das Hallenturnier in Forbach. 1989 und 1990 konnte die AH den Wanderpokal der Germania Würmersheim erringen. Die C-Jugend des SG Bischweier/Muggensturm wurde Staffelmeister. Die E-Jugend konnte den Turniersieg in Rotenfels erringen. Die AH konnte das eigene Hallenturnier 1990 für sich entscheiden. Seit 1990 geben aktive Spieler des FVM eine Stadionzeitung heraus: Der "Kickschlappe". 1991 wurde die F-Jugend ungeschlagen Staffelmeister. In einem Turnier in Kuppenheim und Muggensturm entschied der FC Bayern München die Süddeutsche C-Jugend-Meisterschaft für sich vor dem SC Freiburg. Die AH gewann die Turniere in Sulzbach, Seltz und Plittersdorf. Die D-Jugend bestritt in Gelsenkirchen das Vorspiel der Bundesligapartie FC Schalke 04 gegen Dynamo Dresden gegen die Schalker Jugend vor 40.000 Zuschauern. 1992 verpaßte unsere erste nur knapp den Aufstieg in die Bezirksliga. In den Aufstiegsspielen mußte man sich dem SV Hügelsheim beugen. Zum zweiten mal gewann die AH das Turnier in Sulzbach. Ebenso wurde das Hallenturnier in Sinzheim gewonnen. Erstmals hat der FVM mehr als 500 Mitglieder.

Wir sind Alemannias stolze Fußballspieler,
wenn wir zum Wettspiel angetreten sind.

Feigheit und Furcht bleibt stets Alemannia fern,
für blau-schwarz-blau spielt ein jeder von uns gern.

Und ist im Kampf ein Kamerad gefallen,
so soll er auch von uns begraben sein.

Auf seinem Grab soll stets ein Fußball liegen,
soll schwarz-blau-schwarz Alemannias Banner wehn.

Denk ich zurück an die vergangnen Jahre,
denk ich zurück an die vergangne Zeit.

Denk ich an den zurück, der dieses Lied erdacht,
das hat bestimmt ein Alemannia-Bursch gemacht.